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Die Schweiz versteigert Frequenzen für 5G-Mobilfunk

Pressemeldung EMV-electronics GmbH 27.12.2019

Auktionsergebnisse
Bei der Auktion, welche vom 29. Januar bis zum 7. Februar 2019 stattfand, versteigerte die Schweiz erste Funkbänder für die Nutzung der 5G-Mobilfunktechnoligie. Für diese neu verfügbaren Mobilfunkfrequenzen hatte die Eidgenössische Kommunikationskommission (COMCOM) im Vorfeld grünes Licht gegeben. Die Nutzungsrechte gingen an die Unternehmen Swisscom, Salt und Sunrise. Die Frequenzen wurden an diese Betreiber für die nächsten 15 Jahre vergeben. Der Frequenzplan der ersteigerten Frequenzen zeigt die nachstehende Abbildung.

Abbildung: Versteigerte Frequenzen in 2019

Auktion Frequenzen

Wie das BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) nach der Auktion mitteilte, blieben fünf Frequenzblöcke à 5 MHz im 2600 MHz-Band sowie in den 700- und 1400 MHz-Bereichen unverkauft. Ferner hat das für die Versteigerung zugelassene Unternehmen Dens Air Ltd. aus London gar kein einziges Frequenzband gekauft, obwohl dieses in Irland, Portugal und Belgien bereits Bänder bei 2600 und 3600 MHz erworben hat. Der Erlös der Versteigerung von gerundet CHF 379 Mio. für die insgesamt 445 MHz zusätzlicher Bandbreite geht an die Bundeskasse.

Hintergrund
Die Benutzung des Frequenzspektrums ist staatlich reglementiert um Störungen (Interferenzen) zu verhindern. Die ausgesendeten elektromagnetischen Wellen breiten sich physikalisch bedingt nicht ausschliesslich in dem vom Betreiber erworbenen Frequenzband aus, sondern auch in anderen Frequenzbereichen, was Störungen verursachen kann.

Mobiler Landfunk, wie die korrekte Bezeichnung für Telekommunikation mit mobilen Endgeräten (Handy, Smartphone, usw.) heisst, bedarf deshalb einer Konzession, welche in der Schweiz vom BAKOM erteilt wird. Die Versteigerung hingegen hat fiskalische Gründe und setzte sich durch die sukzessive Privatisierung der Fernmeldedienste in Europa, angefangen im Vereinigten Königreich in den 1980er Jahren, durch. Dass nicht alle Frequenzbänder versteigert wurden, obwohl die Mindestgebote je nach Frequenzband zwischen CHF 1,68 Mio. und 16 Mio. lagen, zeigt, dass die Euphorie der Mobilfunkausbaus bei den Betreibern vorbei ist und diese zwischenzeitlich genau rechnen müssen, ob sich die Millionen Ausgaben bei den Versteigerungen amortisieren lassen. Durch die Preisgestaltung und Auktionsregeln verwundert auf der anderen Seite nicht, dass alle 15 Lose im 3600 MHz-Band versteigert wurden. Hier lag das Mindestgebot bei nur CHF 1,68 Mio. für jeweils 20 MHz Bandbreite ("must have"). Hingegen sollte für die halbe Bandbreite beim 2600 MHz-Band mindestens CHF 5,8 Mio. geboten werden. Dieses Band blieb letztendlich ohne Käufer und soll bei der nächsten Auktion angeboten werden.